Dem Kriminologischen Institut Niedersachsen ist eine seltene Studie geglückt, die umfassend aufklärt: Einbrecher berichten im „ Forschungsprojekt zum Phänomen der reisenden und zugereisten Einbruchstäter“ über ihre Vorgehensweise und Hintergründe. Für die Studie wurden 30 ausländische Einbrecher in deutschen Gefängnissen interviewt. Um sämtlichen Missverständnissen zuvorzukommen: Dass die Studie sich auf ausländische Täter konzentrierte, sagt nichts über deren prozentualen Anteil bei Einbruchsdelikten aus.
Interessant ist dabei, nach welchen Kriterien Einbrecher ihre Objekte auswählen. Einem dienen als Indikator teure Autos, einem anderen ein gepflegter Garten. Ein Profi erklärte: "Wo kein Licht ist, da ist keiner zu Hause". Grundsätzlich wägen die meisten ab, wie groß das Risiko im Vergleich zur erwarteten Beute ist. So sind auch Wohnblocks nicht sicher. "Da kann man herumlaufen, das ist so wie im Park. So kann man sich genau anschauen, wo irgendwo Fenster gekippt sind."
Auch der Aufwand spielt eine erhebliche Rolle: Täter nutzen ganz klassisch das gekippte Fenster oder schlecht gesicherte Türen und Fenster, welche leicht aufzuhebeln sind. "Jede Tür kannst du mit einer Plastikkarte öffnen. Und bei Kunststofffenstern steckt man den Schraubenzieher rein, und sie sind offen." Tipps gibt die Studie gleich mit: So gelten abschließbare Fenster als großes Hindernis. Oder aber das Verbergen von Abwesenheit: "Lass ein Licht an. Oder den Fernseher", rät einer der Befragten. "Das ist gleichzusetzen mit hundert Alarmen. Ich höre an der Tür den TV – und lasse es."