Stiftung Warentest: Smarte Alarmanlagen – nur ein Modell akzeptabel

Sicherheitstechnik

Der aktuelle Test von smarten Alarmanlagen dürfte bei den Herstellern nicht für Freude gesorgt haben: Laut Stiftung Warentest hat von den vier getesteten Systemen nur eines mit der Testnote befriedigend abgeschnitten. Die anderen drei getesteten Alarmanlagen kranken vor allem an unzureichendem Sabotageschutz und schnitten deshalb noch schlechter ab.

Einer der größten Schwachpunkte der getesteten smarten Sicherheitssysteme ist die fehlende Überbrückung bei Stromausfall, weswegen die Anlagen so leicht von Einbrechern umgangen werden können. Das Sicherheitsniveau der meisten professionellen Alarmanlagen wird durch smarte Lösungen somit noch nicht erreicht. Andererseits sind smarte Alarmanlagen deutlich billiger (ab ca. 400 Euro im Gegensatz zu oft mehreren tausend Euro für professionelle Anlagen). Ebenfalls ist die Installation viel einfacher und kann meistens selbst ohne einen Fachmann durchgeführt werden; Umbaumaßnahmen sind nicht notwendig.

Eq-3, der Testsieger

Das beste Sicherheitssystem im Test war zugleich das preisgünstigste: Für einen Preis von 380 Euro besteht das Homematic-IP-System von Eq-3 aus Steuerungszentrale, einer Sirene, zwei Bewegungsmelder, sechs Öffnungsmelder und einer Kamera. Die getestete Konkurrenz liegt bei gleicher Ausstattung bei über 600 Euro.

Das macht Eq-3 mit dem Homematic-IP-System besser als den getesteten Mitbewerb:

  • Hauptkritikpunkt ist das Versagen der Anlagen bei Stromausfall, welches die Hersteller einfach durch eingebaute Batterien umgehen könnten. Lediglich beim Homematic-IP-System halten die Sensoren bei Stromausfall auch weiterhin Kontakt zur Sirene, auch ohne Steuerungszentrale.
  • Außerdem erkennt die Alarmanlage von Eq-3 auch Manipulationsversuche an den Sensoren oder der Sirene. Bei den anderen Systemen können Einbrecher die Sensoren außer Betrieb setzen, ohne dass ein Alarm erfolgt.

Unsere Meinung

Bedauerlich ist, dass durch diese Testergebnisse smarte Alarmanlagen per se als ‘Spielerei’ angesehen werden könnten. Dabei ist ein Test von nur vier Anlagen keinesfalls umfassend oder repräsentativ. So gibt es in dem Preisbereich durchaus auch Systeme mit Batterie-Backup sowie Benachrichtigungen auf das Handy auch bei Stromausfall (durch integrierte SIM-Karte).

Unser Tipp

Sollten Sie bereits Besitzer einer Alarmanlage sein, welche keinen Notstrombetrieb vorsieht, können Sie selbst durch eine USV (unterbrechungsfreie Stromversorgung) Abhilfe schaffen. Dies ist ein Batteriepack, welcher zwischen Steckdose und Steuerzentrale angeschlossen wird. Hierbei sich auch kostengünstige Lösungen vollkommen ausreichend, da die Steuerzentrale nicht viel Leistung benötigt (z.B bei Reichelt ab 80 Euro erhältlich)

(Bild von Aron Balogh / freeimages.com)